die HMHS Britannic steuerte Am 21. November 1916 den griechischen Hafen Mudros an. Im Kanal zwischen den Inseln Kea und Makrónissos ereignete sich um 8.12 Uhr eine schwere Unterwasserexplosion. Die Ursache könnte einTorpedo-Treffer gewesen sein. Als wahrscheinlicher gilt jedoch ein Treffer durch eine Seemine des deutschen U-Boots U 73.
Fatalerweise fand diese Explosion zu einem Zeitpunkt statt, als die Besatzung gerade einen Schichtwechsel durchführte. Obwohl im Kriegseinsatz verboten, waren dafür aus Bequemlichkeit (Zugang zu den Abteilen war bei geschlossenen Schotten noch über die Notleitern möglich) die Wasserschutztüren geöffnet worden. Nach der Explosion schlossen einige dieser Türen im Bug nicht mehr vollständig, wahrscheinlich waren ihre Rahmen durch die Druckwelle leicht verbogen worden. Hierdurch war eine Eingrenzung des Wassereinbruchs auf die beschädigten Abteile nicht mehr möglich. Verschlimmert wurde die Situation noch durch eine starke, nicht korrigierbare Schlagseite und zahlreiche offene Bullaugen (eigentlich war das Offenlassen von Bullaugen im Kriegseinsatz ebenfalls verboten), durch welche Wasser in hintere Abteile eindringen konnte, was die asymmetrische Flutung noch verstärkte.
Der Versuch von Kapitän Charles Alfred Bartlett, das Schiff auf Grund zu setzen, scheiterte, da durch die Fahrt noch mehr Wasser in das Leck des Schiffes gepresst wurde. Die Britannic sank innerhalb von 58 Minuten. Unter den 1036 an Bord befindlichen Menschen gab es 30 Tote und 40 Verletzte, die meisten davon in zwei Rettungsbooten, die bei noch laufenden Maschinen unerlaubt zu Wasser gelassen worden waren und von den sich noch drehenden Propellern zerschlagen wurden.Eine der Geretteten war die Krankenschwester Violet Jessop, die bereits an Bord der Olympic gewesen war, als diese 1911 mit dem britischen Kreuzer Hawke kollidierte, und 1912 auch zu den Überlebenden der Titanic-Katastrophe gehört hatte.Bis auf den tragischen Zwischenfall mit den ersten beiden Rettungsbooten verlief die Evakuierung des Schiffes sehr zügig und geordnet, was sich an der geringen Opferzahl bei einer verbleibenden Zeit von weniger als 55 Minuten ablesen lässt.Es wird teilweise vermutet, dass die Britannic trotz ihres Status als Lazarettschiff Munition geladen haben soll, welche eine Sekundärexplosion verursacht haben könnte. Auch eine Kohlenstaubexplosion wurde als Sekundärexplosion für denkbar gehalten. Allerdings ist angesichts von Art (frühe Schlagseite, offene Bullaugen) und Geschwindigkeit des Untergangs eine Sekundärexplosion sehr unwahrscheinlich, auch gibt es hierzu keine Zeugenaussagen. Bei zahlreichen Tauchgängen wurden in sämtlichen Frachträumen und im Kohlebunker keinerlei Munition oder Waffen gefunden. Auch ist im Kohlebunker keine Explosion erkennbar. Die Thesen gelten somit als widerlegt.